Panel: Empirische Forschungen zur Wahrnehmung makroformaler Strukturen neuer Musik

Christian Utz, Ana Rebrina, Thomas Wozonig

Symposium „Die Rolle des Hörens in der Musik der 1980er Jahre“, Universität Freiburg, Musikwissenschaftliches Seminar
04/07–05/07/2023

Von Mai 2022 bis März 2023 wurde ein großangelegtes Experiment zur Wahrnehmung posttonaler Klangstrukturen durchgeführt, das 23 Werke instrumentaler und elektronischer Musik unterschiedlicher posttonaler Stilistik aus dem Zeitraum 1909 bis 2019 umfasste. Unser Interesse richtete sich auf die Wahrnehmung temporaler Strukturen mit besonderem Schwerpunkt auf Momenten oder Regionen des lokalen Beginnens und Schließens. Jedes Werk wurde von 40 Proband*innen (mit und ohne Fachwissen) nach formalisierten Vorgaben annotiert. Die Lokalisierung und Beschreibung von Gliederungspunkten (descriptors) durch die Proband*innen wurde mit Modellanalysen des Forschungsteams verglichen und bildet die Grundlage für eine quantitative und qualitative Auswertung. Die Ergebnisse werden sowohl musikhistorisch nutzbar gemacht, mit Blick auf die den Stilen und Kompositionskonzepten „impliziten Hörer*innen“, als auch analytisch, mit Blick auf die Entwicklung einer kontextsensitiven Analysemethode für posttonale Makroformen.

Christian Utz: Einführung

Ana Rebrina / Thomas Wozonig: Zur Wahrnehmung makroformaler Strukturen in Werken von Brian Ferneyhough, Kaija Saariaho und Jonty Harrison


 

Tunnel und Weitungen: Wahrnehmung in Poetik und Rezeption neuer Musik: öffnender Impuls oder autoritärer Diskurs?

Christian Utz

Symposium „Die Rolle des Hörens in der Musik der 1980er Jahre“, Universität Freiburg, Musikwissenschaftliches Seminar
04/07–05/07/2023, Keynote
[Abstract]


 

Zwischen Morphologie und Metapher. Empirische Forschungen zur Wahrnehmung makroformaler Strukturen neuer Musik

Christian Utz

Institut für Musikwissenschaft Basel, Gastvortrag, 16/05/2023
[Abstract]


 

Modelle und ihre Überschreitung beim Hören posttonaler Strukturen

Panel mit zwei Vorträgen und einem Workshop im Rahmen des 22. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH)

30/09/2022, Universität Mozarteum Salzburg

Die Vorträge präsentieren erste Ergebnisse aus einem dreijährigen Forschungsprojekt, das mit analytischen und psychologischempirischen Methoden die Komposition und Wahrnehmung posttonaler Strukturen untersucht.

Im Zentrum der Vorträge und des Workshops steht ein zum Zeitpunkt des Kongresses bereits ca. sechs Monate lang durchgeführtes Online-Hörexperiment, das erstmals in umfassender Weise und auf breiter historischer und stilistischer Basis die perzeptuelle Organisation posttonaler Werke durch Hörer*innen mit und ohne Fachwissen auswertet. Während die Vorträge aus unterschiedlicher Perspektive die Methodik des Projekts und die (Teil-) Ergebnisse des Experiments vor dem Hintergrund etablierter Modelle posttonaler Musik darlegen, lädt der Workshop die anwesenden Teilnehmer*innen dazu ein, ein (verkürztes) Hörexperiment selbst durchzuführen und dabei Aufbau und Methodik des Experiments kennenzulernen und kritisch zu diskutieren. Der Workshop wird so als Teil der aktiven Forschungsarbeit begriffen, er wird (im Falle einer Zustimmung aller Teilnehmenden) audiovisuell dokumentiert und in die weitere Forschungsarbeit einfließen.

Christian Utz
Ein Forschungsprojekt zur Analyse und Wahrnehmung temporaler Strukturen in posttonaler Musik (Einführung)
[Abstract]

Ana Rebrina
Post-tonal Music: Model Analyses and Discrepancies in Listeners’ Responses
[Abstract]


 

Pfade durchs Labyrinth: Wie hören wir posttonale Musik?

Lange Nacht der Forschung

20/05/2022, 18.00 h, Kunstuniversität Graz, Theater im Palais

Präsentation: Christian Utz, Ana Rebrina
Workshop: Daniel Ambrosch, Ana Rebrina, Christian Utz

Das Forschungsprojekt „Points of Discontinuity“ setzt sich unter der Leitung von Christian Utz systematisch mit dem Hören zeitgenössischer posttonaler Musik auseinander. Im Zentrum steht dabei ein im April 2022 eröffnetes Online-Hörexperiment. Im Anschluss an die Präsentation haben die Besucher:innen die Möglichkeit vor Ort mit Begleitung der Projektmitarbeiter*innen einen Teil des Hörexperiments selbst durchzuführen.